Der Apostel, als Bote Gottes, ist das geistige und lebendige Bindeglied zwischen Apostel Juda und den ihm anvertrauten Gliedern seines Stammes. An ihn ist das betreffende Apostelgeschlecht gebunden, welches durch ihn Ausdruck und Wirksamkeit wird. Damit ist er der geistige Eckstein, auf dem sich die Gemeinschaft gründet. Seine Amtshandlungen sind die gleichen, als wenn sie vom Apostel Juda, bzw. seinem Charakteramt vollzogen werden. Der Apostel ist ein lebendiger und sichtbarer Mittelpunkt, sein gnadenvoller und heilbringender Einfluss erstreckt sich auf alle Mitglieder seines Stammes.
Apostel und Prophet werden als die zwei Ölbäume gekennzeichnet. Sie sind untrennbar miteinander verbunden, d.h. wo der Apostel ist sollte auch der Prophet sein. Nach Möglichkeit sollte der Prophet,
im Gegensatz zum Apostel, Evangelisten und Hirten sich um die natürlichen Belange im Geschwister-Kreis überhaupt nicht kümmern. Er muss in der Lage sein sich von all diesem zu lösen und über den Dingen zu stehen. Die Höhe seines Glaubens und das Vertrauen zu seinem Apostel, als den Ausgangspunkt seines Wirkens und Schaffens, eröffnet ihm in seiner Tätigkeit ganz andere und weit größere Perspektiven auf seinem geistigen Gebiet.
Seine Arbeit konzentriert sich auf die Tätigkeit der übrigen Ämter. Sein Einfluss soll befruchtend auf die gesamte Bewegung innerhalb des betreffenden Stammes wirken. Er ist die sogenannte Triebfeder. Niemand anders hat eine bessere Charakteranlage, als das Amt des Evangelisten um die göttliche Botschaft den Menschen klar und verständlich zu geben. Das überzeugende und erweckende Wort des Evangelisten wirkt auf Verstand und Gewissen des Menschen ein, damit der ganze Mensch von der göttlichen Wahrheit ergriffen werde. Darum wird er auch als ein Engel mit dem aufgeschlagenen Buch in der Hand gekennzeichnet.
Dieses Amt zeichnet sich in unerschütterlicher und unermüdlicher Arbeit in Liebe, Sanftmut und Geduld aus. Sein Wort ist Trost und heilbringender Balsam für die Wunden derer, die zerschlagen am Wege liegen. Das einfache Wort „Schäfer“ kennzeichnet sein Wesen. Wie ein Schäfer in der Natürlichkeit, so trägt auch der Hirte jeden Ermüdeten wieder seiner Gemeinde zu. Der Hirte will im Gegensatz zum Evangelisten nicht auf Außenstehende, sondern in hervorragendem Maße auf Innenstehende, auf die Glieder der Gemeinde einwirken (Seelenhirtenschaft).
Der Älteste soll gleichzeitig ein Gemeindeleiter sein. Seine Arbeit ist folgende:
a) Vorbild in der Gemeinde als Amt im Dienst, aber auch als Mensch im täglichen Leben und in seiner Familie.
b) Es ist erforderlich, dass der Älteste das ganze Vertrauen der Gemeinde besitzt, welches er nicht fordern darf, sondern sich erwerben muss. Der Älteste ist auch verpflichtet mit den Unterdiakonen, Diakonen und Priestern zu arbeiten.
Dem Priester ist die Macht gegeben zu binden und zu lösen. Er ist daher schon zu Handlungen berechtigt, Gottesdienste zu leiten, Heilungen durchzuführen, nicht allein durch Gebet, sondern auch durch Handauflegung, den Geburtstagssegen zu spenden und alle anderen Segnungen auszuführen, außer Versiegelung, Ämtereinsetzung und Abendmahl. Er muss in der Lage sein eine Gemeinde zu leiten, auch wenn sie mehr als 100 Seelen zählt.
Der Unterdiakon und Diakon haben dafür zu sorgen, dass sie gleich einem „Schäferhund“ die Schäfchen zusammenhalten und auch im Gottesdienstraum für Ordnung zu sorgen. Sie arbeiten eng mit dem Priester zusammen und befolgen seine Anordnungen.
Weibliche Ämter sind: Evangelistin, Prophetin und Diakonissin. Sie dienen zur Unterstützung ihres Amtes um ihm eine erfüllte Arbeit in der Gemeinde zu leisten. Hilfsbereitschaft gegen alle Geschwister und insbesondere in Krankheitsfällen.