Apostel in Juda

Julius Fischer | Adolf Tschach | Walter Burkert | Heinrich Matschenz | Dieter Titze

Julius Fischer

Julius Fischer ist am 20. Juli 1867 auf einem Lastkahn zur Welt gekommen, der in Binnengewässern unterwegs war. Nach dem Gesetz zählt der Tag seiner Geburt aber erst, wenn der Kahn im Hafen angelegt hat und das war der
21. Juli 1867 in Berlin. Er wurde im evangelischen Glauben getauft und erzogen. Aufgewachsen ist er in Dammhast, einem ehemaligen Vorort von Zehdenick. Da in der Region sehr viel Binnenschifferei betrieben wurde, erlernte er
den Beruf des Binnenschiffers und wurde bald Schiffseigner. Am 10. März 1891 heiratet er Pauline Gierke.
Sie hatten zwei Kinder, Sohn Julius und Tochter Ida.

Auf seinen Transportfahrten kam er mit Kollegen zusammen, die dem Stamm Ephraim der Apostolischen Gemeinde angehörten. Zwei Jahre später wurde er Mitglied der Apostolischen Gemeinde und wurde vom damaligen Apostel, Fritz Krebs, im Stamm Ephraim versiegelt. Dieser Schritt sollte sein weiteres Leben maßgeblich verändern.

Auf seinen Fahrten mit dem Lastkahn gab er Zeugnis vom apostolischen Glauben. In den Wintermonaten, wenn die Schifffahrt ruhte, widmete er sich mit unermüdlichem Eifer der Verbreitung des apostolischen Glaubens. Da dies in den Sommermonaten nicht möglich war, gab er seinen Beruf auf und erwarb vom Verkauf seines Lastkahns einen Kolonialwarenladen und einen Kohlenhandel. Auch der Schiffseigner Wilhelm Borchert verkaufte seinen Lastkahn und errichte gemeinsam mit Julius Fischer eine eigene Kapelle. In dieser Kapelle fand am 2. Mai 1902 die Sendungsfeier statt, in der Fischer seine Segnung erhielt. Um die Jahrhundertwende kam es zu Auseinandersetzungen über Lehrfragen. Nach erfolglosen Vermittlungsversuchen wurde zu Beginn des Jahres 1902 Julius Fischer und alle Gemeindemitglieder, die zu ihm standen aus der „Apostolischen Gemeinde“ ausgeschlossen. Er hielt mit seinen Mitgliedern weiterhin Gottesdienste ab, bis es am 2. Mai des Jahres zu seiner Segnung kam.

In der Apostelversammlung am 24. September 1922 hat er Adolf Tschach als Apostelbischof in Juda in sein Charakteramt eingesetzt und ihn zu seinem Nachfolger bestimmt.

Am 2. März 1923 wurde Fischer nach 21 Jahren segensreicher Tätigkeit für das göttliche Werk von Gott in die Ewigkeit abberufen.

(Weitere ausführliche Informationen können im Buch „100 Jahre Apostelamt Juda“ entnommen werden)


Adolf Tschach

Adolf Tschach wurde am 24. Juli 1891 in Berlin geboren. Seine Kindheit und Jugendjahre verlebte er in Zehdenick. Da er die Mutter sehr früh verlor, hat sein Vater, der von Beruf Schneidermeister war, ein zweites Mal geheiratet. Aus dieser Ehe wurden ihm zwei Halbbrüder geschenkt. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an. Schon als Junge kam er mit Menschen der Gemeinschaft des Apostelamtes Juda in Berührung. Nach seiner Schulentlassung arbeitete er wie viele Zehdenicker auf einem Lastkahn.

Am 7. Mai 1914 heiratete er Marie Falkenhagen, eine Tochter des Ältesten August Falkenhagen in der Gemeinde Zehdenick des Apostelamtes Juda. Da er zu diesem Zeitpunkt noch kein Interesse an der Gemeinschaft Apostelamt Juda hatte, wurde die Trauung in der evangelischen Kirche in Zehdenick vollzogen.

Mit Kriegsausbruch wurde er zur Armee eingezogen. Mit schrecklichen und nachhaltigen Erlebnissen während der vier Kriegsjahre kehrte er deprimiert und voller Probleme nach Hause zurück.

Auf Anraten seiner Frau Marie fand er schließlich den Weg zu Apostel Juda, Julius Fischer, der ihn mit den Worten empfing „Auf dich warte ich schon lange“. Daraufhin verschwanden alle Sorgen.

Mit seiner Versiegelung am 27. Oktober 1918 im Stamm Philippus in Berlin erhielt sein Leben eine gänzlich andere Richtung. So setzte er sich konsequent für seinen Glauben ein und wurde über verschiedene Stationen zum Bischof im Stamm Stephanus gesetzt.

Am 27. August berief ihn Fischer an seine Seite als Bischof in Juda. In der Apostelversammlung am 24. September 1922 wurde Tschach dann zum Apostelbischof in Juda gesetzt und von Fischer zu seinem Nachfolger bestimmt.

Am 2. Februar 1936 löste Tschach unter äußerem Druck das Apostelamt Juda auf. Bei der Auflösung sagte er allen Menschen der Gemeinschaft: „Ich bleibe für euch alle der, der ich immer war!“ Seit 1946 wurden wieder öffentliche Gottesdienste abgehalten.

In der Apostelversammlung am 29. April 1967 wurde von ihm der Apostel Naphthali, Walter Burkert, zum Apostelhelfer in Juda gesetzt.

Am 27. Dezember 1981 rief Gott ihn heim in sein ewiges Reich. Er erreichte ein biblisches Alter von 90 Jahren.

(Weitere ausführliche Informationen können im Buch „100 Jahre Apostelamt Juda“ entnommen werden)


Walter Burkert

Walter Burkert wurde am 17. September 1923 in Steingrund/ Waldenburg (Schlesien) geboren und dort im Stamm Ruben getauft und versiegelt. Nach Beendigung der Schulzeit begann er eine Lehre zum Mechaniker. Während des 2. Weltkrieges diente er als Soldat. Am Ende des Krieges musste die Familie Schlesien verlassen. Ihren endgültigen Wohnsitz fanden sie in Leverkusen.

Hier im Stamm Andreas diente er zunächst als Priester und war seit 1960 als Bezirksältester mit der Leitung der Gemeinde in Leverkusen betraut. Mit der Wiederbelebung des Stammes Naphtali in Leverkusen wurde er Ostern 1965 zum Apostel Naphtali gesegnet und Ostern 1967 zum Apostelhelfer in Juda.

Nachdem Adolf Tschach am 27. Dezember 1981 in die Ewigkeit abberufen wurde übernahm Walter Burkert die leitende Funktion als Apostel in Juda. Anfang des Jahres 1987 nötigte ihn sein Gesundheitszustand den damaligen Propheten in Juda, Heinrich Matschenz, als Apostelhelfer in Juda einzusetzen. Die Segnung erfolgte am
14. März 1987 in der Wohnung von Walter Burkert. Am 5. April 1987 hat ihn Gott in die Ewigkeit abberufen.

(Weitere ausführliche Informationen können im Buch „100 Jahre Apostelamt Juda“ entnommen werden)


Heinrich Matschenz

Der Autor Heinrich Matschenz, geboren am 23. November 1930 in Burg/Spreewald wechselte seinen Wohnsitz 1948 nach Berlin. Hier erlernte er den Beruf des Pressvergolders, den er bis zu seinem Ruhestand ausübte.

1950 schloss er sich der Glaubensgemeinschaft „Apostelamt Juda“ an. Deren Lehre war nicht nur mit vielen Fragen identisch, die ihn von frühster Jugend an beschäftigten, sie veränderte sein Leben so nachhaltig, dass er über die tiefgreifende Problematik „Gott“ zu der Erkenntnis gelangte: diese Gemeinschaft hat den gleichen Hintergrund, den die bekannten Gottesverkünder der Vergangenheit hatten.

Seine stets gestellte Frage, was dagegen spricht, wenn ein Nicht-Theologe – der kein theologisches Studium nachzuweisen hat – Erlebnisse und Eingebungen hat, die mehr in seinem Leben bedeuten, als nur zu glauben und einer theologischen Verstandslehre zu folgen.

Diese Grundauffassung, die ihn nie mehr losgelassen hat, fand er in dieser Gemeinschaft bestätigt. Sie wurde sein Lebensinhalt, den er für so wertvoll hält, dass es verantwortungslos wäre, ihn in den Wirrnissen des materialistischen Denkens und Strebens zu verschweigen. Er hat heute höheren Wert für den Menschen als je zuvor und lässt sich durch die Buchstabenlehre nicht ersetzen. Gott ist Geist und kann sich im Menschen nur im Geist und in der Wahrheit offenbaren. Der Mensch alleine entscheidet, ob er Gutes oder Böses lebt. Gott war immer nur Geist und wirkt durch den Menschen, so dass er heute nicht anders wirken kann. So wie er Geist ist, ist auch der Mensch in seinem Wesen Geist. Dies waren die Beweggründe, die den Autor in seinem Leben von der frühesten Jugend an beschäftigt haben. Nach einem arbeitsreichen Leben im Apostelamt Juda wurde er am 5. August 2017 in die Ewigkeit abgerufen.

Dieter Titze

Dieter Titze wurde am 17. September 1959 in Cottbus geboren. Er wuchs wohlbehütet in einer apostolischen Familie auf. Seine Eltern und Großeltern stammten aus Waldenburg in Schlesien und siedelten im Jahr 1957 nach Welzow in der Lausitz über. Hier begann für die der Aufbau einer Gemeinde, welche zum Stamm Markus in Berlin gehörte. Hier fanden sie bei Geschwistern eine Unterkunft, bis sie ein eigenes Zuhause fanden. Am 1. November wurde er im Stamm Markus getauft und versiegelt. Gleichzeitig wurden an diesem
Tag die bis dahin neu geschaffenen Gottesdiensträumlichkeiten feierlich eingeweiht.

Durch seine Fahrten mit seinen Eltern und Großeltern zu ehemaligen Geschwistern aus dem Stamm Ruben, zu dem sie einmal gehörten, lernte er viele Menschen kennen, mit denen sie in der Vergangenheit ihre Arbeit im Apostelamt Juda geleistet hatten.

Nach seiner 10-jährigen Schulausbildung begann er eine Ausbildung zum Geologiefacharbeiter in einem ortsansässigen Braunkohlenbetrieb. Im Apostelamt Juda diente er als Priester in der Gemeinde Welzow und betreute sie seelsorgerisch.

1983 heiratete er Ute Tomzig, welche ebenfalls aus einem apostolischem Haushalt stammte und dann zwei Söhne das Licht der Welt erblickten.

Nach dem Ableben von Horst Gläser, welcher viele Jahre als Hirte in Juda gedient hatte, wurde er am 24. November 1996 in Berlin in das Amt des Hirten in Juda eingesetzt. Dort diente er gemeinsam mit dem Apostel, Propheten und Evangelisten im Hauptamt. Das voranschreitende Alter von Heinrich Matschenz veranlasste ihn sich um seine Nachfolge zu kümmern. So setzte er an Ostern 2015 seinen Hirten zum Apostelhelfer in Juda. Mit dem Ableben von Heinrich Matschenz am 5. August 2017 übernahm er somit die Leitung der Gemeinschaft und folgte somit dem Ereignis der Wiederkunft, genauso wie es seine Vorgänger in dem Amt getan hatten.

Heute lebt er mit seiner Frau Ute Zehdenick etwa einen Kilometer von der Gründungstätte des Apostelamt Juda entfernt.